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Ziegelei in Köfering
von ca. 1918 bis 1971 gab es eine Ziegelei in Köfering soweit wie es irgendwie möglich ist, gibt es hier einen kleinen Bildbericht über die Ziegelei mit dem riesigen und noch stehenden
Ziegeleikamin. Von Herbert Winkler |
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Das Ergebnis meiner Erforschung um die Geschichte der Köferinger Ziegelei ist nicht gerade
berauschend, weil es keine Überlebenden mehr gibt, die gerade in der Blütezeit von 1918 bis etwa 1950 lebten und in der Ziegelei auch arbeiteten. Selbst die Mund zum Mund Überlieferungen sind so
spärlich und so dürftig, dass man sie nicht brauchen kann.
Mein Aufruf über die Mittelbayerische Zeitung blieb nahezu ergebnislos, weil es eben keinen Menschen mehr aus dieser Zeitspanne
gibt, der etwas an Bild- und Schriftmaterial zur Verfügung hätte und auch zur Verfügung stellen würde.
Eine Person konnte mir dennoch dankenswerter Weise einige Bilder und etwas
Text zur Verfügung stellen. Mein ehemaliger Kollege aus Hagelstadt, Benedikt Heigl, hat 2009 schon einmal einen Bericht über die Ziegelei Hagelstadt verfasst, aber über das Zweigwerk
Köfering auch nicht viel in Erfahrung gebracht. Dazu sei gesagt, dass Hagelstadt das Mutterwerk der J.J. Deplaz Werke war.
So ist auch bekannt, dass vor dem Jahr 1918 schon eine Ziegelei mit einem riesigen Turm in Köfering Lehm abbaute und Ziegel brannte. Diese Ziegelei hat dann J.J. Deplatz gekauft und
wesentlich umgebaut und vergrößert. So entstand dann auch laut einem Werbeprospekt eine schöne Grafik, die das Köferinger Werk zeigt, wie es der Zeichenkünstler oder der
Auftraggeber Deplaz gerne gesehen hätte. Ob es wirklich seinerzeit nach dem Aufbau des neuen Köferinger Werks ausgesehen hat, ist nicht belegbar. |
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Die Veröffentlichung dieser Grafik stammt aus einem Sonderdruck “Industrielle
Welt”, vom Münchner Kunstverlag.
Es ist natürlich eine umfangreiche Beschreibung dabei, aber wie weit man dieser Werbeschrift glauben schenken darf ist nicht nachvollziehbar,
folge dessen lasse ich sie lieber weg. |
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Die Zeichnung sieht prächtig aus und ist in schwarz-weis gehalten. Sie hat mich so
beeindruckt, dass sie meine Fantasie anregte und ich zur Maus griff, um sie zu kolorieren um ihr Farbe einzuhauchen. Viele Stunden verbrachte ich mit der Maus an der Wunschfabrik, mit dem
mächtigen Ziegeleiturm, wobei der hintere Turm noch von der früheren Ziegelei stammen dürfte. |
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Die colorierte Zeichnung der Ziegelei Köfering von Herbert Winkler
zum vergrößern jedes Bild anklicken |
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Es gibt nur ganz wenige Bilder aus der Zeit und auf einer alten Postkarte die um 1920 entstand wird auch schon die Ziegelei Köfering gezeigt, da sah allerdings die Fabrik noch sehr
einfach aus, aber mit zwei Kaminen. der vorne stehende Kamin steht immer noch. Da der Besitzer J.J. Deplaz die Köferinger Ziegelei zur Hagelstädter Ziegelei hinzukaufte, waren plötzlich immer
zwei Kamine auf den Bildern zu sehen. |
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Wichtige Info in eigener Sache! So eine Internetseite wie diese zu erstellen und zu gestalten ist schon eine schöne und moderne Sache im 21. Jahrhundert, aber den Zeitaufwand darf man
nicht unterschätzen, denn zunächst braucht man die Idee, das Material und die Kenntnis, wie man das umsetzen kann. Und da ich kein Informatiker bin, habe ich mir diese Praxis Autodidaktisch zur
Fotografie angeeignet und habe vor gut 20 Jahren bereits die ersten Internetseiten unter www.fotoautor.de
angelegt, die von vielen Besuchern immer wieder aufgerufen wird. Gerade jetzt im Coronajahr steigt das Interesse um so mehr, weil man das Haus nur im Notfall verlassen soll. Ich habe im Laufe der vielen Jahre viele Dinge Produziert, die aber nicht im Internet zu finden sind, schreiben Sie mich einfach an, wenn sie an irgend einer Sache interessiert sind, die sie hier nicht finden. Ich habe auch Video Filme gemacht die man unbedingt sehen und haben sollte. Schreiben sie mir einfach unter
fotografwinkler@t-online.de |
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Die linke Aufnahme zeigt die Ziegelei um etwa 1938 kurz vor Kriegsbeginn und so wie es
aussieht war man ständig am Um- und Ausbau der Anlage um auf dem neuesten Stand der Technik zu sein.
Die rechte Anlage entstand um 1957, die Ziegelei blieb während des Zweiten Weltkriegs
schadlos, obwohl der hohe Kamin geradezu einladend für eine Bombardierung gewesen wäre. Der Kamin diente womöglich auch als Orientierungspunkt für Flugzeuge, denn in unmittelbarer Nähe im
Alteglofsheimer Wald wurden zum Ende des Krieges Flugzeuge gebaut, das sogenannte Waldwerk war ein gut getarntes Produktionswerk der Messerschmittwerke Regensburg.
Ansonsten ist auf dem Luftbild die komplette Anlage gut zu sehen, der Schuppenähnliche Bau rechts im Bild, war das Baywa Lagerhaus von Köfering. |
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Wer auf das Werksgelände wollte, mußte unbedingt an der Pforte vorbei,
ansonsten gab es keinen Zugang zum Werk. |
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Eines der ersten Fahrzeuge zeigt den mit Vollgummi bereiften Lastwagen, der
die bestellten Ziegel in der Umgebung zu den Kunden brachte, die Unterschrift sagt, dass die Aufnahme 1920 entstand. Ansonsten lief der ganze Warenverkehr über
die Bahn, der Gleisanschluss direkt zur Ziegelei war dazu Voraussetzung um die Dachziegel in alle Himmelsrichtungen zu versenden.
Auf der ersten Grafikaufnahme sieht man die
Gleisanlage, die direkt bis zur Fabrik ging. |
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Aus der Produktpallette der Köferinger und Hagelstädter Ziegelei |
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Die Ziegelei Köfering arbeitet nach dem Zweiten Weltkrieg und nach dem ersten Brand bald wieder voll,
das gilt nicht nur in Köfering, sondern auch im Hauptwerk Hagelstadt, der Maschinenpark wird kontunierlich erneuert, so dass die Produktion laufend gesteigert werden kann. Die Zeit vergeht und
man ist zufrieden, doch plötzlich gibt es Brandalarm in Köfering, am 25. Mai 1971 brennt es in der Ziegelei Köfering. Die Feuerwehren von Köfering und Alteglofsheim und den umliegenden Orten
rückten aus und löschten den Brand recht schnell. Obwohl nicht sonderlich viel vernichtet wurde, baut man die schadhaften Gewerke nicht mehr auf, sondern legt die Ziegelei still. Der damalige
Geschäftsführer Robert Pickl berichtete, dass man Zug um Zug die Köferinger Ziegelei zurück baut. Der hohe Kamin und das ehemalige Verwalterhaus in der auch die Kantine untergebracht war
bleiben stehen, so wie sie auch nach gut 50 Jahren immer noch stehen. Die Firmenleitung hat sich daraufhin mehr auf das Hauptwerk konzentriert und viele Millionen in Hagelstadt
investiert und neue Techniken und neue Produkte eingeführt. Poroton wird nun in Lizenz produziert, diese neue Technik soll noch eine bessere Wärmedämmung erzeugen. Doch 1983 kam das plötzliche
Aus der Ziegelei Hagelstadt, offensichtlich hat man sich mit den Millionen Krediten übernommen, dass es quasi über Nacht das Ende bedeutete. Viele Arbeiter waren völlig überrascht und wurden
dabei arbeitslos, obwohl es viele Aufträge gegeben hätte. |
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Der Köferinger Bahnhof mit dem Ziegeleikamin
der ehemaligen Köferinger Ziegelei.Die nachfolgenden Bilder zeigen den riesigen Koloss eines Kamins, den der damalige Baumeister hingestellt hat. Die rund Mauerung ist
wirlich eine Meisterleistung des Handwerkers, der den Kamin etwa vor hundert Jahren gebaut hat. Mit gut 40 m Höhe ist es ein historisches Schmuckstück der
Handwerkskunst. |
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Mit dieser Aufnahme beende ich die kurze Darstellung der Köferinger Ziegelei,
sie entstand 1981 von der Bundesstraße 15 aus gesehen, im Hintergrund Moosham. |
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